Gehörgangsentzündung
Adrian Meier
Adrian Meier Redaktor für Gesundheit

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Bei der Erkrankung Gehörgangsentzündung (Otitis Externa) kommt es im äusseren Gehörgang zu einer Entzündung, meistens durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen. Die Entzündung geht mit starken Ohrenschmerzen einher, die sich mit Schmerzmitteln oder Ohrentropfen behandeln lassen.

Von der Krankheit sind vor allem Erwachsene betroffen. Etwa 10% aller Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben unter dieser Ohrenentzündung.

 

Symptome einer Gehörgangsentzündung

Die Erkrankung kann ein Ohr oder beide Seiten betreffen. Heftige Ohrenschmerzen sowie starker Juckreiz sind die typischen Symptome einer Otitis Externa. Die Schmerzen verschlimmern sich in der Regel beim Kauen, Sprechen oder beim Ziehen am Ohrläppchen.

Weitere typische Symptome sind:

  • Geröteter und geschwollen Gehörgang
  • Bei starker Schwellung: verminderte Hörleistung des betroffenen Ohrs
  • Ohr ist überwärmt
  • Manchmal fliesst eitriges oder blutiges Sekret aus dem Ohr
  • Schwindel
  • Bei starker Entzündung: Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl
 

Gehörgangsentzündung: Diagnose

Der Arzt befragt zunächst den Patienten nach seinen Beschwerden und untersucht anschliessend das betroffene Ohr. Hierbei werden Rötung, Schmerzempfindlichkeit, Schwellung und Ausfluss in Augenschein genommen. Gegebenenfalls werden noch eine Ohrenspiegelung, ein Abstrich und ein Hörtest durchgeführt. Es wird empfohlen bei auftretenden Symptomen einen HNO-Arzt baldmöglichst zu konsultieren, da die Behandlungsmöglichkeiten bei frühzeitiger Erkennung besser sind.

Eine Gehörgangsentzündigung ist oft schmerzhaft und mit einem starken Juckreiz verbunden

Eine Gehörgangsentzündigung ist oft schmerzhaft und mit einem starken Juckreiz verbunden.

 

Ursachen einer Gehörgangsentzündung

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, warum eine Gehörgangsentzündung entsteht. Die häufigste Ursache sind kleine Verletzungen im Gehörgang, die zum Beispiel durch falsches Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen ausgelöst werden. In die empfindliche, verletzte Haut können Keime und Pilze eindringen, sodass die Entzündung entsteht. Eine Otitis Externa kann ebenso durch Bakterien verursacht werden. Besonders Taucher und Badeurlauber bekommen durch bakteriell verunreinigtes Wasser, welches im Ohr verbleibt, eine Entzündung. Eine weitere Ursache ist die Entstehung durch Allergien auf Inhaltsstoffe in Seifen, Shampoos oder Haarsprays.

 

Therapie: Ohrentropfen und Schmerzenmittel gegen Gehörgangsentzündung

Üblicherweise wird eine Gehörgangsentzündung mit apothekenpflichtigen Schmerzmitteln und Ohrentropfen, die desinfizierend wirken, behandelt. Wenn innerhalb weniger Tage keine Besserung eintritt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Dieser verschreibt rezeptpflichtige Ohrentropfen oder Salben. Bei einer langanhaltenden Entzündung wird der Arzt das Ohr reinigen und gegebenenfalls einen getränkten Mullstreifen einsetzen. Auch der Einsatz von Antibiotika ist denkbar.

 

Dauer und Verlauf einer Gehörgangsentzündung

Bei einer geeigneten Behandlung verbessern sich die Krankheitssymptome innerhalb weniger Tage. Die Gehörgangsentzündung heilt vollständig ab und hinterlässt keine Folgeschäden. Wenn die Entzündung allerdings nicht rechtzeitig behandelt wird, besteht die Gefahr, dass sich diese auf die Ohrmuschel ausbreitet. Dann gestaltet sich die Heilung als langwierig und kann mehrere Wochen andauern. In einigen Fällen kann die Erkrankung chronisch werden.

 

Vorbeugende Massnahmen

Es gibt einige Faktoren, die eine Gehörgangsentzündung begünstigen oder auslösen. Diese sollten vermieden werden, um eine Entzündung vorzubeugen. Daher sollte die Reizung und Verletzung des Gehörgangs vermieden werden, indem unter anderem die Ohren nicht mit Wattestäbchen oder Ähnlichem gereinigt werden und indem darauf geachtet wird, dass beim Baden kein Wasser in die Ohren eintritt.

Weitere wirkungsvolle Massnahmen sind:

  • Badehaube beim Baden und Duschen tragen
  • Ohren im Allgemeinen trocken halten
  • Nutzung von Ohropax und In-Ear-Kopfhörern minimieren
  • Vermeidung allergieauslösender Inhaltsstoffe
  • Für Diabetiker: richtige Einstellung des Blutzuckerwerts
 

Welche Hausmittel helfen bei einer Gehörgangsentzündung?

Es gibt verschiedenen Hausmittel, welche die Heilung der Gehörgangsentzündung unterstützen. Über Jahre haben sich die Zwiebel, Kamillentee und Wärme bewährt und wurde schon zu Grossmutters Zeit wirkungsvoll eingesetzt.

Die in Zwiebeln enthaltenen Senföle haben eine desinfizierende Wirkung. Kleingeschnitten wird die Zwiebel in ein Tuch gelegt und für mindestens 20 Minuten auf das erkrankte Ohr gelegt. Die Wirkung des Zwiebelsäckchen lässt sich mit leichter Wärme verstärken.

Zwiebel, Kamillentee und Wärme haben sich bei einer Gehörgangsentzündung bewährt

Zwiebel, Kamillentee und Wärme haben sich bei einer Gehörgangsentzündung bewährt.

Aber auch Wärme allein wirkt bereits wunderbar. Legen Sie eine erwärmtes Kirschenstein- oder Traubenkernkissen auf dein Ohr und lassen die Wärme wirken – funktioniert ebenfalls mit einer Wärmeflasche. Die Wärme lindert den vor allem die Schmerzen und wirkt wohltuend.

Zu guter Letzt der altbewährte Kamillentee als abgetropfter Teebeutel. Die Kamille wirkt entzündungshemmend und nachdem der Tee gezogen hat, legt man den abgetropften und warmen Teebeutel auf das Ohr.

 

Wie schmerzhaft ist eine Gehörgangsentzündung?

Eine Gehörgangsentzündigung ist oft schmerzhaft und mit einem starken Juckreiz verbunden. Die Schmerzen treten meist auf, wenn die Ohrmuschel berührt oder daran gezogen wird. Zudem tritt meist eine starke Rötung des Ohres und des Gehörgangs auf, sowie ein Sekret, dass aus dem Ohr läuft.

Meistens schränken die Schmerzen auch im Alltag ein – Sprechen und Kauen sind ebenfalls mit Schmerzen verbunden. Wir raten Ihnen bei so starken Schmerzen unbedingt einen Ohrenarzt auf zu suchen und die Gehörgangsentzündung medikamentös behandeln zu lassen.