Hörverlust
Adrian Meier
Adrian Meier Redaktor für Gesundheit

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Verschiedene Ursachen wie Alter, Lärm oder Erkrankungen können einen Hörverlust verursachen. In zahlreichen Fällen können Behandlungs- und Ausgleichsmöglichkeiten genutzt werden. Voraussetzung dafür ist eine möglichst frühzeitige Untersuchung eines Hörproblems durch einen Hörtest beim Fachmann. Festgestellte Symptome sollten daher nicht ignoriert werden, um bleibende Schäden zu verhindern. Ansonsten kann die Lebensqualität erheblich eingeschränkt werden.

 

Gründe für ein reduziertes Hörvermögen

Das Hörvermögen kann sich aus unterschiedlichsten Gründen bis hin zur Taubheit verschlechtern. Dazu zählen genetische Faktoren, Infektionen und Erkrankungen des Gehörapparates, Unfälle sowie die Einwirkung von Medikamenten. Die Fähigkeit zu hören kann ebenso durch einen Hörsturz reduziert werden. Dabei tritt plötzlich ein Hörverlust auf einem Ohr auf. Dieser kann durch Tinnitus, Schwindelgefühle oder Taubheitsgefühle im Bereich des betroffenen Ohrs begleitet werden. Die Auswirkungen können vom gedämpften Hören bis zum totalen Hörverlust reichen. Als Ursache für einen Hörsturz kommen starker Lärm, Gefässverkrampfungen durch Stress, Stoffwechselstörungen oder andere Grunderkrankungen infrage.

Die Ursache eines Hörsturz kann starker Lärm, Stress oder  Stoffwechselstörungen sein

Die Ursache eines Hörsturz kann starker Lärm, Stress oder Stoffwechselstörungen sein.

 

Dauer eines Hörverlustes

Wie lange ein vermindertes Hörvermögen anhält, richtet sich nach der Ursache und den Behandlungsmöglichkeiten im Einzelfall. Treten Symptome für einen Hörverlust auf, sollte in jedem Fall eine zeitnahe Untersuchung stattfinden, um dauerhafte Hörschäden zu vermeiden. Je nach Beschwerdebild können sich die Einschränkungen innerhalb eines Tages zurückbilden. In den anderen Fällen kann eine gezielte Behandlung zur Beseitigung der Hörproblems führen. Verursachen Infektionen oder Erkrankungen des Gehörapparates die reduzierte Hörfähigkeit, verschwinden die Beschwerden mit dem Abklingen der Erkrankung. Wird die Hörminderung durch eine Medikamenteneinnahme ausgelöst, sind alternative Wirkstoffe zu prüfen. Unfallbedingt Hörschäden oder lärminduzierte Hörschäden aufgrund äusserer Schalleinwirkungen durch zu starke Schallwellen, können dagegen zu irreparablen Hörverlusten führen.

 

Feststellung des Hörvermögens durch einen Hör-Test

Bei Untersuchungen zur Hörfähigkeit werden Differenzierungen zur Hörleistung durch gestaffelte Hörverlustgrade bemessen. Dazu werden die in Dezibel gemessene Werte eines Hör-Tests in folgende Grade eingeteilt:

  • 20 bis 40 Dezibel: leichter Hörverlust
  • 40 bis 60 Dezibel: mittlerer Hörverlust
  • 60 bis 80 Dezibel: starker Hörverlust
  • Über 80 Dezibel bedeutet einen resthörigen Hörverlust

Diese Bewertungsmethode hat sich in Fachkreisen etabliert, trotz eines semantischen Widerspruchs beim Begriff der Hörverlustgrade. Ein Hörverlust ist mit einer Taubheit, also einem totalen Verlust des Hörvermögens gleichzusetzen. Wenn jedoch absolut nichts mehr zu hören ist, verbleibt kein Spielraum mehr für differenzierte Darstellungen der Hörfähigkeit. Unterschiedliche Einschätzungen des Hörvermögens können lediglich bei einer Schwerhörigkeit erfolgen. Ein Hörtest kann wesentlich zur Diagnose der Ursache eines Hörverlustes beitragen. Wichtig ist dabei auch die Ausschlussmöglichkeit von Ursachen.

 

Altersbedingte Minderung der Hörfähigkeit

Eine altersbedingte Verschlechterung des Hörvermögens beginnt und entwickelt sich langsam. Der Beginn einer Schwerhörigkeit macht sich häufig durch bisher ungewohnte Probleme bei der Gesprächsführung im Alltag bemerkbar. Verständnisprobleme führen beim Betroffenen zum wiederholten Nachfragen. Unterhaltungen wirken zunehmend anstrengender. Dies liegt auch an der veränderten Lautstärke aufgrund der eingeschränkten Hörfähigkeit. Andere Zuhörer empfinden das laute Sprechen als unangenehm. Die erhöhte Lautstärke fällt insbesondere beim Führen von Telefonaten auf. Vogelgezwitscher, Windgeräusche und Meeresrauschen sowie die Türklingel sind kaum noch wahrnehmbar. Bestimmte Frequenzen und Tonlautstärken können in diesem Veränderungsprozess kaum noch oder gar nicht mehr gehört werden. Die mit zunehmendem Alter steigenden Einschränkungen führen zum Verlust an Lebensqualität. Schlechtes Hören beeinträchtigt Freizeitaktivitäten wie Theaterbesuche ebenso wie soziale Kontakte. Hinzu kommt die Angst, dass andere dieses Defizit ansprechen könnten. Dadurch ignorieren und verschweigen Betroffene oftmals zu lange ihr Hörproblem. Zu erheblichen Gefahren können Hörverluste bei einer Teilnahme am öffentlichen Strassenverkehr führen. Eine reduzierte Wahrnehmung von Verkehrsgeräuschen kann Lebensgefahr beim Überschreiten einer Fahrbahn bedeuten. Ausserdem kann eine nicht behandelte Schwerhörigkeit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Depressionen oder Bluthochdruck verursachen.

 

Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten

Um einen Hör-Verlust festzustellen zu können, hilft nur der Gang zum Spezialisten. Ein Ohrenarzt oder Hörakustiker kann durch einen Hör-Test und Folgeuntersuchungen eine genaue Diagnose abgeben. Dadurch kann den Gefahren und Folgen einer begrenzten Hörfähigkeit durch angemessene Behandlungsmöglichkeiten entgegengewirkt werden. Die Behandlung eines Hörverlustes richtet sich nach den jeweiligen Ursachen. Als Vorsorge gegen Schwerhörigkeit als Folge starker Geräusche kann ein Gehörschutz dienen. Ebenso sollte die Nähe starker Lärmquellen gemieden werden. Bei einem Hörakustiker ist ein kostenloser Hörtests (Audiometrie) möglich. Dadurch kann ein möglicher Hörverlustgrad festgestellt werden, der Zweifel beseitigt. Dieser empfehlenswerte Test sollte von Personen ab dem 50. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Alle 5 Jahre sollte zweckmässigerweise eine Wiederholung aufgrund möglicher Veränderungen erfolgen. Je nach dem Ergebnis eines Hörtests können Hörgeräte und Hörsysteme unverbindlich getestet werden. Ein erfahrener Hörgeräteakustiker sorgt für bestmögliches Hören durch individuell zugeschnittene Hörlösungen sorgt ein Hörakustiker für bestmögliches Hören. Dabei spielt ebenso eine komfortable Trageweise eine Rolle. Der Mehrwert eines Hörgerätes ist zum Ausgleich einer reduzierten Hörfähigkeit unumstritten. Die Inanspruchnahme eines Hörgerätes bleibt jedoch selbstverständlich eine persönliche Entscheidung. Die Geräte mit einem passenden Hörsystem können hinter dem Ohr oder alternativ im Ohr getragen werden.

Moderne Hörgeräte in grosser Auswahl entsprechen auch den optischen Vorstellungen der Nutzer. Durch das Tragen eines Hörgerätes kann neben Erleichterungen im Alltag auch die Arbeitsfähigkeit erhalten bleiben. Ebenso fördern Hörgeräte partnerschaftliche Beziehungen und soziale Kontakte. Vorbehalte und Tabus sind in der Frage einer Hörgeräteanschaffung als schlechte Ratgeber unangebracht. Im Interesse der eigenen Gesundheit sollten auch auftretende Ängste oder Scham zurücktreten. Vielmehr sollte jeder von einem Hörverlust Betroffene möglichst frühzeitig eine Hörsystemversorgung anstreben.