Hörrohr
Michael Ronner
Michael Ronner Experte für Technik & Hörakustik

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Hörrohre wurden erstmalig im Jahr 1624 vom franz. Mathematiker & Jesuit, Jean Leurechon, unter dem Pseudonym Hendrick Van Etten, in einem gedruckten Werk benannt. Als Erfinder des Hörrohrs gilt aber Athanasius Kircher, ein deutscher Universalgelehrter & Jesuit, welcher dieses im Jahr 1650 beschrieb.

Hörrohre gab es jedoch schon mindestens seit dem alten Rom. Denn lange vor seiner offiziellen Erfindung, auch wenn keine Abbildung davon existieren, wurde das Hörrohr von griechisch-syrischen Archigenes, einem in Rom tätigen und praktizierendem Arzt, welcher im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. lebte, als Mittel gegen Schwerhörigkeit erwähnt. Ebenso wurde das Hörrohr von Alexander von Tralles, ein byzantinischer Arzt, welcher im 5. Jahrhundert lebte, erwähnt.

 

Geschichte Hörrohr

Und alles begann mit der ältesten Hörhilfe der Welt – der Hand hinter dem Ohr. Schon zu frühen Zeiten behalfen sich Menschen mit Tierhörnern als Schallverstärker.

Lernen Sie den Vorgänger des Hörgerätes in einem kurzen, geschichtlichen Abriss kennen. Früher versorgte man altersbedingte Einschränkungen des Hörsinnes mit einem sogenannten Hörrohr. Es verlängerte und vergrösserte den natürlichen Hörtrichter der Ohrmuschel und konnte somit Schwerhörigkeiten ausgleichen. Nach dem Lesen des Textes kennen Sie die typischsten frühe apparative Hörhilfen.

 

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Eine Hörstörung ist seit jeher ein grosser Einschnitt im Leben des Menschen. Der damit verbundene Hörverlust ist mit grossen Beeinträchtigungen im Alltag verknüpft. Man beachte allein die Alarm- und Warnfunktion, die das Hören uns Menschen ermöglicht. Das wird einem direkt klar, denkt man an laute Geräusche, wie sich schnell nähernden Bussen, Donner oder einem Knall. Aber auch das Zwitschern der Vögel ist wichtig, fällt es weg, fühlen wir uns einsamer in der Welt. Sogenannte Sekundärfolgen wie soziale Vereinsamung oder sogar Depressionen können daraus entstehen. Daher wurden schon frühzeitig Methoden entwickelt, um dem Hörverlust entgegenzuwirken und ihn zu kompensieren. Wir wollen heute in dieser Abhandlung aufzeigen, welche geschichtlichen Geräte typisch waren.

 

Wie funktioniert ein Hörrohr?

Es handelt sich dabei um eine geschichtliche Hörhilfe zur Schallverstärkung. Sie wurde daher auch als Schallstrahlenfänger oder Hörmaschine fürs Gehör bezeichnet. Es ist eine medizinische Hörhilfe zur Schallbündelung vor dem Ohr und seiner Ohrmuschel.

Das Hörrohr ist ergo der Vorgänger des Hörgeräts und verlängert wie ein trichterförmiges Rohr den natürlichen Gehörgang. Durch Ausrichtung auf die zu verstärkenden Lautquellen können durch seinen grösseren Trichter mehr Schallwellen in den Gehörgang geleitet werden. Der Schall wird dadurch gebündelt und somit über das Trommelfell die Hörwahrnehmung verstärkt. Es half also bei Schwerhörigkeit und altersbedingt eingeschränktem Hören besser zu verstehen.

Hörrohre wurden aus unterschiedlichsten Materialien hergestellt, darunter zum Beispiel tierisches Horn von Kühen usw. oder Schneckengehäuse. Später wurden sie aber auch aus Holz oder feinstem Silber gefertigt. Industriell wurden sie ferner dann auch aus Blech geschmiedet.

Materialien für Hörrohre:

  • Tierhörner
  • Schneckengehäusen
  • Eisenblech
  • Holz
  • Elfenbein
  • Silber
  • usw.

Hörrohre dienen nicht nur zum besseren verstehen, sondern auch in der Gynokologie.

Hörrohre dienen nicht nur zum besseren verstehen, sondern auch in der Gynokologie.

 

Wer hat die ersten Hörmaschinen erfunden?

Als Erfinder des Hörrohrs wird Athanasius Kirchner im Jahr 1650 beschrieben. Er verfasste in seinem Werk «Musurgia universalis» (deutsch Gemurmel) die Lehre vom Schall und entwarf den Hörverstärker, den er als Hörmaschine bezeichnete. Geschichtlich wurde die Hörhilfe oft angepasst und weiterentwickelt.

Es gab unzählige Anpassungen der ursprünglichen Hörmaschinen in den unterschiedlichsten Varianten, zum Beispiel als Hörsessel (Röhren eingebaut in Armlehnen). Es gab auch einen in Amerika als «Audiophone» betitelten Hörfächer (Hörweiterleitung via Knochenleitung, durch Halten des Fächers mit den Zähnen) bis hin zur Erfindung des ersten Stethoskops zum Abhören von Herztönen in Frankreich im Jahr 1816.

 

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Wann gab es diese ersten Hörhilfen?

Die Geschichte dieser Hörmaschine begann wahrscheinlich schon lange vor dem Jahr 1650 und Athanasius Erfindung. Die älteste Hilfe ist wohl das bekannte Nutzen der eigenen Hand. Wenn man sie hinter das Ohr hält, verstärkt dies das eigene Hörvermögen. Probieren Sie es gerne aus.

Es gibt historisch betrachtet bereits vor 1650 Erwähnungen von ähnlichen Konstruktionen, beispielsweise aus dem alten Rom. Mittelalterliche Darstellungen zeigen ähnliche Abbildungen in verschiedenen Ausführungen.

Um dieselbe Zeit im Jahr 1670 wurde dann noch das Sprachrohr erfunden. Die sogenannte Sprechtrompete von Samuel Morland wurde in England erfunden. Sie wurde aus Metall oder Glas hergestellt und erleichterte das lautere Sprechen vor grösseren Menschenansammlungen. Sein Prinzip ist uns heute noch zu eigen. Wir kennen es unter dem Begriff Megafon.

 

History Hörrohr bis hin zum Hörgerät und dessen Ende

Unbekannt - Hand hinter dem Ohr

Unbekannt - Hörrohr aus Horn/Schnecken-Gehäuse/Blätter

2. Jahrhundert - Literarische Erwähnung als Mittel gegen Schwerhörigkeit - Archigenes in Rom

5. Jahrhundert - Literarische Erwähnung als Mittel gegen Schwerhörigkeit - Alexander von Tralles in der heutigen Türkey

12. Jahrhundert - Mittelalterliche Miniatur von König Artus mit einem Hörrohr auf der Jagd – heute in Bibliothèque nationale de France

17. Jahrhundert - 1624 – Erstmalige Benennung von Prinzip Hörrohr in gedrucktem Werk - Jean Leurechon (Pseudonym Hendrick Van Etten) FR

17. Jahrhundert - 1650 – Offizieller Erfinder Hörrohr - Athanasius Kircher - IT Rom

17. Jahrhundert - 1670 – Erfindung Sprachrohr - Sprechtrompete von Samuel Morland GB

18. Jahrhundert - ca. 1700 – Produktion erste Hörrohre in Serie (Hearing Hornes) - William Bull GB

18. Jahrhundert - 1706 – Erfindung Schallwellenempfänger in Armlehnen von Fauteuils - Jacques Joseph Duguet FR

19. Jahrhundert - 1812 – Fertigung Hörrohre für Ludwig van Beethoven - Johann Nepomuk Mälzel

19. Jahrhundert - 1816 – Erfindung Stethoskop zum Abhören von Herztönen - René Laënnec FR

19. Jahrhundert - 1878 – Erfindung Telefonhörer für Schwerhörige – Werner von Siemens DE (heute Signia Hörgeräte)

19. Jahrhundert - 1895 – Erfindung «Akouphone» - Miller Reese Hutchison USA

19. Jahrhundert - 1896 – Erfindung Tischhörgerät mit Kohlemikrofon - Bertram Thornton GB

20. Jahrhundert - 1904 –Entwicklung erste elektronische Hörhilfe für seine Frau – Hans Demant DK (heute Oticon Hörgeräte)

20. Jahrhundert - 1910 – Auflistung Hörrohr-Modelle im Katalog des «Medizinischen Waarenhauses» – Firma Kirchner & Wilhelm in Asperg DE

20. Jahrhundert - 1911 – Erfindung «Esha-Phonophor» – Louis Weber Serienproduktion

20. Jahrhundert - 1913 – Serienproduktion «Esha-Phonophor» – Firma Siemens

20. Jahrhundert - 1925 – Tischröhrenverstärker Hörgerät – Firma Radio Ear

20. Jahrhundert - 1937 – Tragbares Röhrenverstärker Hörgerät – Arthur M. Wengel USA

20. Jahrhundert - 1949 – Erste Hörgeräte von Siemens im Taschenformat – Firma Siemens

20. Jahrhundert - 1950 – Marktlancierung «Phonophor-Alpha» Rörenverstärker Taschengerät

20. Jahrhundert - 1949 – Erstes Hinter-dem-Ohr Hörgerät «Auriculina 326» von Siemens – Firma Siemens

20. Jahrhundert - 1954 – Vorstellung Transistor-Hörbrille «Listener»

20. Jahrhundert - 1963 – Einstellung Produktion von letztem Hersteller von Hörrohren - F. C. Rein and Son in London GB

 

Hörrohre als akustische Ortungssysteme

Mit dem Hörrohr-Prinzip wurde während der Weltkriege versucht, akustische Ortungssysteme zu konstruieren. So zum Beispiel sogenannte «Horchgeräte», welche im ersten und zweiten Weltkrieg als militärische Aufklärungsmittel entwickelt wurden, um Geschütze und Flugzeuge auf den Schlachtfeldern zu orten und lokalisieren.

Ein solches Horchgerät oder auch Richtungshörer, ist ein Gerät zur akustischen Lokalisation von Schallquellen. Um 1915 entwickelten Max Wertheimer und Erich Moritz von Hornbostel am Berliner Psychologischen Institut in Deutschland einen Richtungshörer für die militärische Aufklärung. Aus diesem wurde dann der spätere Ringtrichter-Richtungshörer entwickelt, welcher ebenfalls für die Lokalisation von Flugzeugen Verwendung fand.

Die japanische Kriegstuba war im ersten Weltkrieg ebenfalls eine Apparatur zur zum Abhören des Luftraums, welche durch die Entwicklung des auf Funkwellen-Radars Mitte der 1930er überflüssig wurde.

Mit der Erfindung des Radars durch den schottischen Physiker Sir Robert Alexander Watson-Watt und dessen erfolgreichen Ortung eines anfliegenden Bombers am 26. Februar 1935, wurden Horchgeräte wie der Ringtrichter-Richtungshörer (RRH) abgelöst.

 

Pinard Hörrohr für Hebammen bei Babys

Übrigens findet der eingangs beschriebene altertümliche Hörtrichter auch heutzutage noch Anwendung. Hebammen nutzen das Pinard’sche Hörrohr zur Verstärkung der Schallwellen, um die leisen Herztöne von ungeborenen Babys regelmässig zu kontrollieren noch heute. Das Pinard-Rohr wurde 1895 von Adolphe Pinard, einem französischen Geburtshelfer entwickelt.

 

Wie funktioniert ein Hörrohr?

Schallwellen werden über den Trichter am Ohr «eingefangen» und gebündelt über den Gehörgang an das Trommelfell weitergeleitet. Die Trichterform verstärkt die Schallintensität, wodurch auch leisere kaum hörbare Töne und Geräusche besser wahrgenommen und gehört werden können.

 

Wer hat das Hörrohr erfunden?

Das Hörrohrs wurde offiziell von Athanasius Kircher, einem deutschen Universalgelehrten und Jesuiten erfunden, welcher dieses im Jahr 1650 in seinem Werk «Musurgia universalis» beschrieb. Zuvor wurden Hörrohre aber erstmalig im Jahr 1624 vom französischen Mathematiker und Jesuit, Jean Leurechon, unter dem Pseudonym Hendrick Van Etten, in einem gedruckten Werk benannt. Hörrohre gab es jedoch mindestens schon seit dem alten Rom. Lange vor seiner offiziellen Erfindung wurde das Hörrohr von griechisch-syrischen Archigenes, einem in Rom tätigen und praktizierendem Arzt, welcher im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. lebte, als Mittel gegen die Schwerhörigkeit erwähnt.

Als Erfinder des Hörrohrs wird Athanasius Kirchner im Jahr 1650 beschrieben

Als Erfinder des Hörrohrs wird Athanasius Kirchner im Jahr 1650 beschrieben.

 

Wann gab es die ersten Hörrohre?

Die ersten Hörrohre gab es mindestens bereits im alten Rom, denn im 1. und 2. Jahrhundert n. Christus erwähnte Archigenes vom Mittel gegen die Schwerhörigkeit. Offiziell wurde das Hörrohr im Jahr 1650 von Athanasius Kircher erfunden.

 

Aus welchem Material sind Hörrohre?

Hörrohre sind heute aus Holz oder Metall. Früher waren sie aus Tierhörnern, Schneckenhäusern, Eisenblech, Holz, Elfenbein, Silber usw.