Stimmgabeltest
Adrian Meier
Adrian Meier Redaktor für Gesundheit

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Mit dem Stimmgabeltest untersucht ein Hausarzt, HNO-Ohrenarzt, Spezialisten Arzt, Neurologe, Podologe oder Hörakustiker in der Patienten-Diagnostik mögliche nervliche Funktionsstörungen oder Hörstörungen. Zum Prüfungseinsatz kommen unterschiedliche Stimmgabeln mit spezifischen Schwingungsfrequenzen.

Stimmgabeln sind medizinische Messinstrumente zur Funktionsprüfung des menschlichen Körpers. Beim Hörtest wird eine spezielle Stimmgabel mit 440 Hz Schwingungsfrequenz verwendet. Stimmgabelversuche heissen hier Weber- und Rinne-Test.In der Neurologie kommen meist Stimmgabeln mit 64/128 Hertz vom Typ Rydel-Seiffer (benannt nach Adam Rydel & Friedrich Wilhelm Seiffer) zum Einsatz. Sie dienen u.A. der Untersuchung des Vibrationsgefühl (Pallästhesie).

 

Stimmgabeltest in der Audiometrie

Stimmgabeltests wie die «Weber» und «Rinne» Stimmgabelversuche, sind wie die Tonaudiometrie oder Sprachaudiometrie subjektive Messverfahren. Bei subjektiven Messmethoden gibt der Proband an, wenn er etwas hört oder was er hört.

Stimmgabelversuche sind ein simples und kurzes Prüfverfahren, zur Differenzierung zwischen Schallleitungsstörungen und Schallempfindungsstörungen, was für eine Hörminderung oder einseitigen Taubheit steht. Liegt eine Einschränkung der Hörfunktion vor, so kann die Schwerhörigkeit durch eine Schallleitungsstörung oder eine Schallempfindungsstörung bedingt sein. Mit verschiedenen Tests wie dem sogenannten Weber- oder Rinne- Stimmgabeltest, kann ein Ohrenarzt oder ein Hörakustiker nun unterscheiden, um welche der beiden Hörstörungen es sich handelt.

Schallleitungsstörungen:

 

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Schallleitungsstörungen haben ihren Ursprung im äusseren Ohr, also im äusseren Gehörgang, im Mittelohr oder dem Trommelfell. Damit verbunden ist die sogenannte Schallleitungsschwerhörigkeit (kurz SL-SH).

Schallempfindungsstörung:

Liegt das Problem im Innenohr (Hörschnecke) oder den nachfolgenden Hörbahnen, wo die Weiterleitung und Umwandlung der nervlichen Reize stattfindet, spricht man von einer Schallempfindungsstörung (auch sensorineurale Hörstörung). Damit verbunden ist die sogenannte Schallempfindungsschwerhörigkeit. Die Lärmschwerhörigkeit und die Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) sind Beispiele für eine Schallempfindungsschwerhörigkeit (kurz SE-SH).

Bei einer Schwerhörigkeit kann folglich sowohl eine Schallleitungs- als auch eine Schallempfindungsstörung vorliegen. Mit einem sogenannten Stimmgabeltest kann ein ORL Arzt zwischen beiden Störungsbildern differenzieren. Bei Auffälligkeit und Verdacht auf eine Störung, müssen weitere Tests durchgeführt werden.

Stimmgabeltests werden in der Neurologie oder Audiologie eingesetzt.

Stimmgabeltests werden in der Neurologie oder Audiologie eingesetzt.

 

Stimmgabelversuche – Weber und Rinne

Um das Ohr zu untersuchen, werden in der Regel zwei verschiedene Standard-Tests angewandt, der Weber- und der Rinne Stimmgabelversuch.

Weber-Test (binauraler – beidseitiger Test):

Beim Verfahren nach Weber setzt der Arzt die schwingende Stimmgabel auf den Kopfscheitel.

Über den Schädelknochen gelangt der Stimmgabelton ins Innenohr und wird normalerweise von beiden Seiten gleich laut gehört. Korrekterweise wird der Ton dann vom Probanden in der Kopfmitte lokalisiert. Wird der Ton links oder rechts lauter wahrgenommen, kann dies zwei Ursachen haben: Entweder, es liegt eine Schallempfindungsstörung auf der Seite vor, an der der Ton leiser klingt, oder es besteht ein Schallleitungsproblem an dem lauter hörenden Ohr.

Auswertung Weber Versuch:

1) keine Lateralisation:

  1. Normales Gehör beidseits.
  2. Symmetrische Schallempfindungsschwerhörigkeit.
  3. Symmetrische Schalleitungsschwerhörigkeit.
  4. Beidseitig kombinierte Schwerhörigkeit.

2) Lateralisation links oder rechts:

  1. Bei Schallempfindungsschwerhörigkeit > Lateralisation in das bessere Ohr.
  2. Bei Schalleitungsschwerhörigkeit > Lateralisation in das schlechtere Ohr.
  3. Bei kombinierter Schwerhörigkeit > verschieden, je nach Schädigungsgrad der Einzelkomponenten (nicht symmetrischer Hörverlust).

Rinne-Test (monauraler – einseitiger Test):

Beim Verfahren nach Rinne setzt der Arzt die schwingende Stimmgabel links oder rechts hinters Ohr und danach an die Ohrmuschel.

Um herauszufinden, woher eine Seitendifferenz beim Versuch nach Weber rührt, wird ein zweiter Test durchgeführt. Seitendifferenz bedeutet, ob ein Ohr eine Differenz zum anderen Ohr aufweist.

Beim sogenannten Rinne Test wird also das schwingende und summende Instrument auf den Knochenfortsatz hinter der Ohrmuschel gesetzt. Der Proband gibt ein Zeichen, sobald er den abklingenden Ton nicht mehr wahrnimmt. Anschliessend hält der Arzt die Stimmgabel vor die Ohrmuschel.

 

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Kann der Proband den Ton nun über den äusseren Gehörgang wieder wahrnehmen, ist der Test nach Rinne positiv. Dies ist die physiologische Funktionsweise unseres Gehörs: Wir hören einen Ton über den Luftweg, also über den Gehörgang, länger als über den Knochenschall. Leidet die Person trotzdem an einer Schwerhörigkeit, deutet dies eher auf eine Schallempfindungsstörung hin. Der Stimmgabelton wird bei Normalhörigkeit über die Luftleitung um ungefähr 25 dB (Einheit Dezibel) lauter wahrgenommen als in der Knochenleitung, da über die Knochenleitung die Dämpfung der Haut einen Einfluss hat.

 

Auswertung Rinne Versuch:

  1. Rinne «Positiv» > Normale Hörfähigkeit oder Schallempfindungsschwerhörigkeit.
  2. Rinne «Negativ» > Schalleitungsstörung.

Stimmgabeluntersuchungen nach Rinne und Weber sehen Sie im folgenden Youtube Erklärvideo:

 

Neuropathie – Stimmgabeltest der Nerven

Neben dem Gehör kann mit einem Stimmgabeltest auch die Funktionsfähigkeit der peripheren Nerven (typischerweise in den Beinen) untersucht werden. Damit untersucht und diagnostiziert der Arzt in der Neuropathie mögliche Erkrankungen der peripheren Nerven, welche keine traumatische Ursache haben. Bei der Mononeuropathie können einzelne Nerven betroffen sein und bei der Polyneuropathie mehreren Nerven gleichzeitig. Genutzt wird hier dieselbe Stimmgabel wie bei einem Hörtest, allerdings wird die Schwingung mit kleinen Gewichten auf die Hälfte reduziert.

 

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Vibrationsrezeptoren-Test mit Stimmgabel

Soll untersucht werden, inwieweit die Vibrationsrezeptoren in der Haut die Schwingung der Gabel wahrnehmen, kann der Arzt das schwingende Instrument an verschiedenen Punkten des Fusses (und zum Vergleich an der Hand) auflegen. Bei diesem Test gibt der Proband an, wann er die Bewegung nicht mehr spürt. In diesem Moment liest der Arzt auf einer Skala am Stielende des Instrumentes ab, wie gut oder schlecht das Vibrationsempfinden des Probanden ist.

Diabetische Neuropathie – leitliniengerechte Untersuchung in 5 Minuten mit Achillessehnenreflex- Vibrationsempfindungs-Messung sehen Sie im folgenden Youtube Erklärvideo:

 

Risiken und Gefahren Stimmgabeltests

Da es sich bei den vorgestellten Tests um nicht-invasive Verfahren handelt, bergen sie keinerlei Risiken oder Nebenwirkungen. Die Durchführung gilt als relativ einfach, eine Fehlinterpretation der Ergebnisse ist äusserst selten.

 

Was ist ein Stimmgabeltest?

Ein Stimmgabeltest ist in der Neurologie und Audiologie ein Prüfverfahren in der Untersuchung, zur Patientendiagnose bei möglichen Erkrankungen. Die Stimmgabel hilft bei der Beurteilung von nervlichen Funktions- oder Hörstörungen. Hausärzte, HNO-Ohrenärzte oder Hörakustiker arbeiten mit Stimmgabelversuchen wie z.B. Weber und Rinne.

 

Welche verschiedenen Stimmgabeltests gibt es?

Es gibt verschiedenen Stimmgabeltests in der Neurologie und Audiologie. So kommt z.B. zur Messung von nervlichen Funktionsstörungen die Variante nach Rydel-Seiffer (benannt nach Adam Rydel & Friedrich Wilhelm Seiffer) und bei möglichen Hörstörungen der Weber und Rinne Test zum Einsatz.